Was nehmen wir mit aus der Informationsveranstaltung

An dieser Stelle möchten wir allen, die am 7.11.2022 (nicht) an der Informationsveranstaltung des Staatlichen Bauamtes teilnehmen konnten, eine kurze Zusammenfassung der aus unserer Sicht wichtigsten Fakten geben:

 

  1. Erfolg

Uns freut, dass die Planer die in 2019 vorgestellte Verkehrsuntersuchung zur Ortsumfahrung einkassiert und durch ein neues Modell ersetzt haben. Nun stellt sich die Entlastungswirkung deutlich geringer dar – dafür werden jetzt auch die erheblichen Anziehungseffekte der Nord-Süd-Tangente ausgewiesen. Der in der vorhergehenden Verkehrsuntersuchung viel zu hoch angesetzte Schwerverkehrsanteil wurde korrigiert. Ein Modell, das keine Mängel zeigt und nicht zu beanstanden gewesen ist, wie das Bauamt immer betont hat, hätte wohl nicht ersetzt werden müssen.

Das Staatliche Bauamt muss sich die Frage gefallen lassen, wie offensichtlich fehlerhafte Gutachten Eingang in die Planungen finden konnten und weshalb man über lange Zeit die falschen Zahlen verteidigt hat. Ein solches Vorgehen kann man vor dem Hintergrund des Ausmaßes der Planungen und der damit verbundenen Sorgen der Bürger sicher nicht als vertrauensbildend bezeichnen, zumal auch die Gemeinde Sulzbach nicht um Aufklärung bemüht war.

 

  1. Sulzbach an den Rampen – 62 Millionen Euro – Verlegung der Staatsstraße ins Mainvorland

Die eigentliche Präsentation der Detailplanung des Staatlichen Bauamtes Aschaffenburg hat für große Überraschung gesorgt. 62 Millionen Euro müssen per Stand Anfang 2022 für den Bau der Nord-Süd-Tangente aufgewendet werden.

Um die im Mainvorland vorhandenen und oft negierten Schutzgüter nicht oder möglichst gering zu tangieren, sind monströse Bauwerke im Süden und Norden Sulzbachs von Nöten, die neue Betroffenheiten für Sulzbacher Wohngebiete schaffen. Betroffenheiten, die an anderer Stelle Sulzbachs entschieden abgelehnt werden. Bauwerke, die die Nachbarkommune Aschaffenburg beschneiden und die im Aschaffenburger Stadtrat nicht zu Unrecht als „Monstrum aus vergangenen Zeiten“ bezeichnet wurden. Bauwerke, die auf Grund ihrer Höhe weithin sichtbar und leider auch hörbar sein werden. Das Staatliche Bauamt Aschaffenburg hat den Straßenbau gegenüber dem Stadtrat Aschaffenburg im Übrigen so genannt, wie es der Wahrheit entspricht: Die Verlegung der Staatsstraße ins Mainvorland. Es wird nun immer deutlicher was erreicht werden wird: Eine Verlagerung der Verkehre – Es wird eine Alternative zur B469 an den Rand Sulzbachs gebaut. 4.800 Fahrzeuge mehr, davon 100 Schwerverkehr, auf Höhe der Alten Kleinwallstädter Straße – so offenbart es das neue Gutachten.

Ob die Planung tatsächlich so gelungen ist, wie manch‘ einer glaubt, entscheiden nicht nur die Betrachter der Präsentation. Vielmehr wird es sich vor allem im weiteren Verfahren zeigen und hängt stark davon ab, ob das Staatliche Bauamt fehlerfrei gearbeitet hat.

Wir werden deshalb die Planungen weiter kritisch begleiten.