Straßenbauamt hält an großer Kreisellösung fest

Nachstehend finden Sie unseren Leserbrief im Main Echo vom 22.5.2023 ebenfalls hier zu Ihrer/Eurer Information

Zum gleichen Thema hat auch der ADFC einen Leserbrief veröffentlicht. Auch in diesem Beitrag stellt man fest, dass durch die Umgehung „nur“ 1900 Fahrzeuge mehr durch Obernau in die Stadt fahren.
Andere Schätzungen sprechen gar von ca. 3000 Fahrzeugen.

Anmerkung der Redaktion: Nach einer integrierten Lösungen für die verschiedenen Verkehrsmittel in einem Wirtschaftsraum wie Aschaffenburg wird leider nicht ernsthaft gesucht. Es lebe das Stückwerk! Was interessiert mich schon der Nachbar.

 

Leserbrief zu Umgehung Sulzbach: Straßenbauamt hält an großer Kreisellösung fest

Wie öffentlich ist ein Ortstermin zu dem der Oberbürgermeister die Stadträte einlädt?, schreibt das Main-Echo im Hintergrundbericht.

Interessanter finde ich die Frage, wie nichtöffentlich ein Termin sein kann, zu dem man gleichzeitig die Presse und nebenbei bemerkt auch „Vertreter der Gemeinde Sulzbach“ einlädt?

Die Gleichbehandlung, die OB Jürgen Herzing am Herzen lag, ist löblich. Voraussetzung, dass Stadträte wie Gemeinderäte sich im Rahmen der Veranstaltung gleichberechtigt informieren und Rückfragen stellen können wäre jedoch, dass die Gemeinderäte Sulzbachs über den anstehenden Termin zumindest informiert werden und ihre Teilnahme nicht von vornherein ausgeschlossen wird.

Gleichbehandlung eben.

Dies war, von welcher Kommune auch immer, anscheinend nicht gewünscht. Nun können sich die Räte ganz nichtöffentlich anhand des Presseberichtes und im Nachgang jetzt auch auf der Web-Seite zur Ortsumfahrung Sulzbach mit der Thematik befassen.

Diesen Veröffentlichungen kann man entnehmen, dass ohne die geplante Nord-Süd-Umfahrung Sulzbach auch die stark belastete Obernauer Straße in Aschaffenburg, durch die Umsetzung der Projekte im Raum, eine Entlastung von 1.100 Fahrzeugen erfahren würde. Dies war im Übrigen ursprünglich sogar eines der Planungsziele des Ausbaus der B26. Die Anziehungseffekte der geplanten Nord-Süd-Tangente Sulzbachs von 3.000 Fahrzeugen machen dieses Ziel jedoch komplett zunichte und führen sogar zu einer zusätzlichen Belastung. Ob es die Stadträte beruhigt haben mag, dass man die teuer erkaufte und verschenkte Entlastung von 1.100 Fahrzeugen von den 3.000 Belastung abziehen kann?

Dem Lärmaktionsplan der Stadt Aschaffenburg für die Obernauer Straße wird mit Sicherheit nur eine Entlastung zuträglich sein, denn eine andere Lösung für die Probleme in diesem Bereich ist dem Bericht nicht zu entnehmen. Einen weiteren Anstieg der Verkehrszahlen kann man deshalb wohl kaum schönreden oder -rechnen.

Schlussendlich kann es im Rahmen einer Informationsveranstaltung zur Ortsumfahrung Sulzbach niemals einzig um die Belange der Stadt Aschaffenburg gehen, wie manch‘ einer im Vorfeld meinte. Die Planung hat in Gänze Auswirkungen auf Sulzbach und daneben wohlgemerkt auch auf das Umfeld. Ein Projekt kann die Planungsziele anderer Projekte torpedieren. Wenn wir nicht wollen, dass immer neue Bauvorhaben die negativen Auswirkungen anderer Straßenverkehrsprojekte ausbügeln müssen, ist es wichtig, die einzelnen Vorhaben nicht isoliert zu betrachten, sondern über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg zukunftsorientiert und nachvollziehbar zu planen. Schon aus diesem Grund sollte es zumindest jedem gewählten Bürgervertreter ermöglicht werden, sich vor Ort zu informieren und Rückfragen zu stellen.
Marion Gado Sulzbach