Die Realität sieht anders aus

Die „Bürgerinitiative für Nord-Süd-Entlastungsstraße“ hat im Main-Echo Artikel vom 24.09.2018 erklärt: „Ziel sei es, mit einer Nord-Süd Trasse den Verkehr in Sulzbach von 15.000 Fahrzeugen AUF 5.000 bis 6.000 zu entlasten“. Richtig ist jedoch und dies ist durch das Verkehrsgutachten belegt:
Eine Nord-Süd-Trasse schafft es im Höchstfall, den Verkehr auf der Haupt- und Bahnhofstraße UM diese Zahl zu entlasten. Dort verbleiben also ca. 9.000 bis 10.000 Fahrzeuge – wenn’s gut läuft!

In der Spessart- und Jahnstraße wird die Nord-Süd-Trasse zudem keinerlei Entlastung bringen und der hohe Schwerverkehrsanteil dieser Straßen wird auch weiterhin die Haupt- und Bahnhofstraße mitbelasten. Laut Straßenverkehrszählung von 2015 führt die Spessartstraße knapp 300 LKW am Tag. Die schmale Jahnstraße trägt davon ab bzw. bis zur Kreuzung ungefähr die Hälfte – ohne Aussicht auf Entlastung – es sei denn durch Verlagerungen in andere Straßen. Am bemängelten Ausweichverkehr durch Wohngebiete wird sich mit diesen unveränderten Gegebenheiten wohl  kaum etwas ändern.

Fazit: Den Verkehr auf Sulzbachs Hauptverkehrsstraßen auf 5.000 bis 6.000 Kfz zu reduzieren ist mit einer Nord-Süd-Umgehung schlicht unmöglich.

Eine Nord-Süd-Trasse kann – anders als im Speziellen die Variante Gesamtverkehrskonzept – nicht an den Ort angebunden werden. Sie wird somit nur die Fahrzeuge aufnehmen, die an den beiden Ortseingängen ankommen und diesen Verkehr dann zum Teil einfach an die Rückseite der Häuser verlegen. Kommt es durch den Ausbau der B26 in Aschaffenburg und den Bau der Südbrücke in Kleinwallstadt zu einem Rückgang des Verkehrs an diesen Einfahrten, vermindert sich die prognostizierte Entlastung noch einmal. Weiterhin kann Nord-Süd durch die fehlende innerörtliche Anbindung die Verkehre nicht entlasten, die IN Sulzbach entstehen oder IN Sulzbach enden.

Tatsächlich ist es jedoch durchaus möglich, dass auf der Nord-Süd-Umgehung irgendwann einmal 10.000 Fahrzeuge fahren, jedoch nicht, weil diese Menge im Ort entlastet werden würde, sondern weil die Variante ehebliche Anziehungseffekte und Mautausweichverkehr erzeugen wird. Entlastung für Sulzbach ist das nicht.

Gerne sind wir, die BI Lebenswertes Sulzbach bereit, auf Basis der heute vorliegenden Fakten, eine Diskussion über „die Nord-Süd-Trasse“ zu führen und Argumente – Pro wie Kontra – auszutauschen.

Alexander Hess, Kübler Ring 67, 63834 Suözbach am Main
für die Bürgerinitiative „Lebenswertes Sulzbach“