Ein Gesamtverkehrskonzept ist die Voraussetzung!

„Gesamtverkehrskonzept“, diese Bezeichnung steht für eine der möglichen Trassenvarianten einer Ortsumfahrung Sulzbach am Main.
Sie enthält folgende Maßnahmen:
     – Neubau Südbrücke Kleinwallstadt
     – Direktanbindung der „blauen Brücke“ an B 469
     – Nord-Ost-Tangente
     – Ausbau B 26
     – Umbau Knoten B 469 /St3115

Im Rahmen der Informationsveranstaltung am 06.10.2014 in Sulzbach stellte das Staatliche Bauamt Aschaffenburg die Entlastungswirkung aller Varianten der Ortsumfahrung vor.

Für das Gesamtverkehrskonzept wurde hierbei die exakt gleiche Entlastungswirkung prognostiziert wie für die Nord-Ost-Tangente alleine. Somit mussten alle anwesenden Bürger davon ausgehen, dass die restlichen im Umkreis geplanten Maßnahmen keine Entlastungswirkung haben werden. Dies wurde vom Leiter des Staatlichen Bauamtes, Herrn Biller, an diesem Abend auch bekräftigt.

Herr Dr. Hans Jürgen Fahn (MdL) hat in einer Schriftlichen Anfrage an den Landtag folgende Frage gestellt
(Drucksache 17/11557) Vollständige Frage unter:
http://hans-juergen-fahn.de/ziele/anfragen-staatregierung-plenum/

Ist das sogenannte ,,Gesamtverkehrskonzept“ derzeit eine noch in der Planung befindliche Variante?

Wenn ja, wie hoch wäre die Entlastungswirkung des Gesamtverkehrskonzeptes ohne den Bau einer Nord-Ost-Tangente? (…)

Die Antwort des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr: Die als „Gesamtverkehrskonzept“ bezeichnete Variante besteht aus mehreren Maßnahmen in der Region und ist weiterhin im Variantenvergleich enthalten. Die Nord-Ost-Tangente Sulzbach ist ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts. 

Die Entlastungswirkung des Gesamtverkehrskonzepts wurde bisher noch nicht berechnet.

Das Staatliche Bauamt Aschaffenburg stellte den Bürgern von Sulzbach also die Verkehrswirksamkeit einer Variante vor, deren Entlastungswirkung noch gar nicht berechnet wurde!

Wenn die Sulzbacher CSU und SPD Fraktionen Herrn Dr. Hans Jürgen Fahn nun vorwerfen, er setze sich einseitig für die Interessen derNiedernberger ein, so entbehrt dies jeder Grundlage. Alle Sulzbacher haben das Recht auf uneingeschränkte und wahrheitsgemäße Informationen. Fragen zu stellen, um Licht ins Dunkel der Planungen zu bringen, ist das gute Recht eines demokratisch gewählten Abgeordneten. Dass die Antworten die Glaubwürdigkeit dieser Planungen immer weiter in Frage stellen, ist nicht die Schuld des Fragenden! Die Bürger und gewählten Mandatsträger in Sulzbach sollten daran interessiert sein, vom Staatlichen Bauamt vollumfänglich informiert zu werden, denn nur so ist eine objektive Beurteilung aller Varianten möglich.

Auf der Grundlage der jetzt bekannten Sachverhalte ist es unabdingbar, dass zuerst geprüft wird, welche Wirkung die in Planung befindlichen Projekte – ohne eine Ortsumfahrungsvariante in Sulzbach – auf den Durchgangsverkehr in Sulzbach haben werden.

Im Schlussbericht der Untersuchung zum Ausbau der B26 wird im Übrigen ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es derzeit sehr starke Verdrängungseffekte von der B 26 auf die ST 2309 gibt. Dies haben auch die Antworten bei der Befragung des Durchgangsverkehrs in Sulzbach gezeigt! Folglich müsste eine Verbesserung der Situation auf der B 26 die St 2309 direkt entlasten. Dagegen würde eine gut ausgebaute rechtsmainische Trasse die Verdrängungseffekte sicher noch weiter verstärken. Es sollte somit auch das Anliegen des Landkreises Miltenberg sein, ein aussagekräftiges, landkreisübergreifendes Gesamtverkehrskonzept einzufordern, um negative Auswirkungen auf die St 2309 und somit Nachteile für Sulzbach am Main auszuschließen!

Auf keinen Fall dürfen positive Effekte, die die Projekte des Gesamtverkehrskonzeptes für Sulzbach haben würden, durch den Bau einer gut ausgebauten rechtsmainischen Trasse wieder zunichte gemacht werden! Es muss unbedingt verhindert werden, dass zusätzlicher Verkehr Wohngebiete und nahezu unberührte Naturgebiete in Sulzbach belastet. Die Sulzbacher haben das Recht hierüber klare und verlässliche Angaben zu erhalten und unsere gewählten Gemeindevertreter müssen dies ausdrücklich von den Planern einfordern. Denn alle Verantwortlichen wollen doch eine „Entlastung für ganz Sulzbach“.Das hoffen wir zumindest…

Ihre Bürgerinitiative „Lebenswertes Sulzbach“