Welche Varianten wurden am runden Tisch besprochen

Liebe Sulzbacher Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Zwei Varianten einer Nord-Süd Tangente östlich/westlich der Bahn mit Mittelanschluss (MAS) und Schließung der beiden Bahnübergänge wurden am runden Tisch zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Sulzbach bearbeitet. Zum einen der MAS an den Tortürmen und zum anderen der MAS am Rathaus. Für beide Varianten hat die Marktgemeinde kostenintensive Planungen (Machbarkeitsstudien) in Auftrag gegeben. Die Variante an den Tortürmen war gleichzeitig die Antragstrasse des staatlichen Bauamtes Aschaffenburg (StBa), mit der diese Streckenführung in die 1. Dringlichkeitsstufe des Ausbauplanes für bayerische Staatsstraßen gekommen ist. Die Kuriosität dabei ist, dass diese Trassenvariante mittlerweile wegen fehlender Leistungsfähigkeit nicht mehr weiter verfolgt wird!

Heute wollen wir die verbliebenen Nord-Süd Variante östlich/westlich der Bahn mit Mittelanschluss am Rathaus und Schließung der Bahnübergänge darstellen.

Beschreibung: Beginnt im Norden mit Kreisverkehrsplatz (KvPl) Bahnhofstr./Industriestr.; Richtung Süden überfährt die Trasse den Bahnhof (Abriss) und führt entlang der Niedernberger Str.; 415 m lange Stützmauer – wegen fehlender Straßenbreite; Schließung des Bahnübergangs (BÜ) zur ehemaligen Fähre; anschließend Dammschüttung und Brückenbauwerk zur Überführung der Friedhofstr. und des Sulzbachs; nach Anglerheim Querung der Bahn mittels Unterführung und aufwendiger Grundwasserwanne: der MAS am Rathaus erfolgt mit KvPl /Jahn-/Hauptstr.; Abfahrt Richtung Westen – parallel zum Märzbrückenweg – über vorhandene Wohnbebauung (Abriss); mittels Damm wird die Bahnlinie in Höhe von mind. 6m überquert; anschließend Anbindung mit KvPl oder „holländischer Schwalbe“ an die Nord-Süd Verbindung Richtung Brücke und Richtung Aschaffenburg; Schließung des BÜ Kleinwallstadt.

Auswirkungen dieser Trasse:
• Entlastung der OD in Nord-Süd Richtung durch Verkehrsverlagerung in westliche Wohngebiete
• Erhebliche Entlastung der südlichen Hauptstraße durch Schließung der BÜ
• Keine Entlastung der Spessart- und Jahnstr. vom Ost/West Verkehr
• Konzentration des Verkehrs im Ortszentrum am Rathaus
• Breiter Weg ist vom Kreisverkehrsplatz am Rathaus abgekoppelt
• Verlegung des Bahnhofs führt Andienungsverkehr in Ortsmitte
• Erheblicher Neuverkehr durch Anziehungseffekte
• Abriss von Wohn- und Gewerbebetrieben, Bahnhof und Kläranlagebecken
• Daueremissionen von Lärm und Abgasen in bereits belasteten Wohngebieten
• Eingriffe und Beeinträchtigung von Schutzgebieten

Unsere Meinung: Diese Variante ist vom StBa ins Spiel gebracht worden, aber gleichzeitig mit dem Hinweis versehen, dass die Linienführung massivste Eingriffe in die Eigentumsrechte der Bürger bedeutet. Wohnhäuser, Gewerbebetriebe, Bahnhof und Kläranlagebecken müssten dieser Planung weichen. Betrachtet man die hohe Anzahl der durch diesen Straßenneubau abzubrechenden Gebäude und die unausweichliche Wertminderung der umliegenden Bebauung, so stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Die Trasse wird im nördlichen und mittleren Bereich in den schmalen Korridor zwischen Bahnlinie und Wohnbebauung gezwängt und führt im Süden direkt vor den Häusern Kleewiesenweg 1-3 vorbei. Mit dem Bau einer 415m langen Stützmauer, der Überführung der Friedhofstr. und der Bahnlinie am MAS Märzbrückenweg entstehen gigantische Bauwerke, die unser westliches Landschaftsbild schlichtweg verschandeln. Der vorherrschende Westwind, die Topografie der angrenzenden Wohnbebauung, die Hochlagen der Straße im Bereich Friedhofstr./Märzbrückenweg stellen die schalltechnischen Sicherungen der umliegenden Wohnbebauung mehr als in Frage.

Verkehrlich bleibt festzustellen, dass eine Nord-Süd Umfahrung die erhoffte Verkehrsentlastung für Sulzbach verfehlt. Befürworter rechtfertigen diese Straße mit der Entlastung der Ortsdurchfahrt, verschweigen aber die Folgen am westlichen Ortsrand. Als gewollte Entlastungsstraße der B 469 und der Großostheimer Str. in Nilkheim zieht sie in großem Umfange Neuverkehr, mit all seinen negativen Folgen, nach Sulzbach. Die Mittelanbindung konzentriert den Verkehr im Kernbereich von Sulzbach. Es ist fraglich, ob der dort ankommende und abfließende Verkehr leistungsfähig abgewickelt werden kann. Eine Entlastung der Spessart- und Jahnstr. findet nicht statt.
Glaubt man der Presseveröffentlichung im Main-Echo, so findet diese Trassenführung bei CSU und der FWG keine Zustimmung.

Termine & Aktionen:
Unser nächstes Treffen für interessierte Mitbürger ist am Donnerstag den 27.02.14 um 20:00 im Gasthaus Engel.

Desweiteren veranstalten wir am Sonntag den 09.03.12 einen Informationstag mit Trassenbegehung am Main, an dem Sie sich über die geplante Baumaßnahme ausführlich informieren können!